Samstag, 28. September 2013

Ein Nachtrag von der Anreise

Nun ist ein Monat vergangen, eigentlich Zeit für einen kurzen Rückblick.
Wir wollen uns dem nicht kategorisch verschließen, allerdings möchten wir erst einen anderen Eintrag "nachreichen".
Vor einem Monat sind wir im KKID angekommen, hier nun ein kleiner Videobeitrag über unsere ersten Tage im KKID und über unsere Anreise.


AnreiseIndien+KKID.

Dienstag, 17. September 2013

Anders als geplant



Verkehrte Welt, aber wir haben den Plan.

 Eigentlich sollen wir Unterricht geben, aber manchmal kommt es dann doch anders und wir dürfen die Schulbank drücken.
Unser neuer Lehrer ist 11 Jahre alt, 1,45 groß und vor allem kann er etwas, das wir nicht können – Kannada!
Wir lernen nun also die Zahlen auf Kannada und haben große Schwierigkeiten mit der richtigen Aussprache. Alles klingt sehr ähnlich und die Übersetzung in lateinische Buchstaben mit „Tha“ und „Tha“, für zwei unterschiedliche Laute, will uns nicht recht einleuchten.
Doch mit der Hilfe unserer Mentoren, hoffen wir darauf, irgendwann zumindest die Grundlagen in Kannada zu sprechen.

Unser neuer Lehrer

Ganz deutsch - bis ins letzte Detail geplant!

Damit unser Tag aber nicht nur aus Unterricht bekommen besteht, haben wir nun DEN Plan.
Nach langem Hin- und Her, haben wir einen typisch deutschen Plan erstellt. Im 45 Minuten Takt, geben wir Computerstunden und Englischstunden. Wir haben die 40 Kinder nach einem gut ausgetüftelten System in 4 Gruppen geteilt und ihre Stunden über die 5 Nachmittage ab 17:00 aufgeteilt.
Wir hoffen, dass unser komplizierter Plan von den Kindern angenommen wird und wir nicht allzu oft unvorhergesehen improvisieren müssen. Insbesondere sind wir gespannt, wie wir mit der von Spontaneität geprägten indischen Mentalität klar kommen werden.
Bis ins letzte Detail geplant!
 

Überraschungen gibt es immer wieder!

Wir spielen UNO. Die Pädagogik in diesem Spiel ist offensichtlich: Farben und Zahlen lernen. Danach wollen wir Frösche basteln. Allerdings werden unser Frösche von Tauben abgelöst. Der Unterschied: sie sind lebendig!
Ron* kommt herein, zusammen mit zwei unserer Hostelkinder und hat links und rechts eine weiße Taube in der Hand. Mit „Coming Sir!“ und „Foto Sir!?“ werden wir nach draußen gelotst und bekommen eine Taube in die Hand gedrückt. Nach kritischer Anleitung wie wir die Taube in die Luft werfen sollen, gelingt es uns dem Tier die Freiheit zu schenken.
Die Taube von Prachodana





Robin übt "Taubewerfen"















Die offenen Fragen:
  1. „Woher kommen die Tauben?
  2. „Wie kommt Ron* an die Tauben?“
  3. „Warum kommt er am Nachmittag mit einer dritten Taube zu unserer Zimmertür?“
Wie dem auch sei, die Fragen bleiben ungeklärt!

Danke, für diese gelungene und lustige Überraschung und wir sind gespannt, was uns noch so begegnen wird!


*Name geändert

Sonntag, 8. September 2013

Here we go with the big fat pony!


Hassan 8.9.2013
Willkommen in Hassan

Eine Woche sind wir schon hier und haben sehr viel erlebt.
Hilfreich war sicherlich auch, dass wir die ersten 6 Tage von sämtlichen Kommunikationsmedien der Neuzeit ausgeschlossen waren – kein Internet, kein Telefon.
So konnten wir uns gut in der NGO einleben und die 37 Kinder näher kennenlernen.

Auf zur Grundschule
 

Von Anfang an, mitten im Gesehen.

Direkt nach dem Auspacken, wurden wir mit einem freundlichen, aber bestimmten „Sir, Games!“ in die Traininghall gebeten. Die Traininghall ist ein allround Klassenzimmer, mit Tafel, 4 Computern, einem Fernseher sowie viel Platz zum Spiele spielen und Tanzen.
Zu Beginn versuchten wir das, von den Seminaren bekannte Lied, „Big fat Pony“, mit den Kindern zu singen bzw. tanzen. Allerdings war die Beteiligung am Anfang noch etwas zaghaft. Doch am nächsten Tag sah das schon ganz anders aus.
Gemeinschaftskochen

Sir, Playground?!

Mit diesem Satz werden wir fast täglich an die Spielwiese vor der NGO erinnert. Die Kinder  sind alle hoch motiviert und ganz scharf auf unseren mitgebrachten Fußball, sowie unsere Frisbees! Der Playground ist sozusagen das Sportprogramm für die Kinder. Hier lernten wir bereits ein neues indisches Spiel, wobei sich die Regeln uns noch nicht so ganz erschließen.
Allerdings standen neben Spiel und Sport auch „Spoken English classes“ auf dem Plan. Gar nicht so einfach für 16-21 Kindern eine allen Leistungen entsprechende Stunde zu gestalten!

„Manche von den Kindern haben Erfahrungen gemacht, die ich in meinem ganzen Leben nicht machen werden“ C.C. Polouse, Direktor Prachodana
Dieses Zitat von unserem Direktor trifft den Nagel ganz gut auf den Kopf. Seit Januar sind 16 „neue“ Kindern in Prachodana. Die Mehrheit dieser Kinder, hat ihr ganzes vorheriges Leben „auf der Straße“ verbracht, teilweise als Arbeiter und Bettler.
 Wir waren sehr überrascht, über das Verhalten dieser Kinder. Die Meisten haben an allem Freude und sind extrem lern begeistert. Viele von ihnen können lesen, obwohl sie teilweise bis zu 13 Jahre vorher keine Schule von innen gesehen haben. Bei jedem Spiel und jeder Aufgabe sind sie voller Elan dabei. Es ist beeindruckend, wie positiv sie sich in so kurzer Zeit entwickelt haben.
Lage unseres Playgrounds

Offen und freundlich

Diese Mentalität trifft auch auf die Staff Mitglieder von Prachodana zu.
Insgesamt wurden wir von allen sehr herzlich aufgenommen und fühlen uns bereits richtig gut integriert. Trotz einiger Verständigungsprobleme probiert man uns vieles zu erklären und häufig enden die Missverständnisse in einem allgemeinen Gelächter. Ebenfalls zeigte uns unser Co-Mentor „his favourite“ Kannada-Dance. Wir werden wohl noch 7 Monate üben müssen bis wir das so gut können.
Unser Mentor auf dem Weg zu Arbeit