Unverhofft kommt oft…
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unser erster indischer Elefant! |
Es ist 12 Uhr, wir stehen an unserem Kiosk und kaufen das
erste Mal heute Kekse. Wir wollen sparsam sein, deswegen fangen wir mit 5 Rs.
an.
Kaum haben wir bezahlt, sehen wir unseren Bus heranrauschen.
Das heißt 200 Meter sprinten.
Normalerweise sind die Hassan City Busse recht komfortabel,
doch heute hat der Bus einen Fehler.
Jedes Schlagloch katapultiert uns schwungvoll aus unseren Sitzen in die Luft.
Ausgerechnet heute ist die Straße nach Hassan gesperrt und
wir müssen einen Schlagloch-Schlenker fahren.
Heile in Hassan angekommen geht es in Richtung „Big Bazar“,
dem großen Supermarkt hier. Wir kommen nur ein paar 100 Meter weit, dann
klingelt Robins Handy.
Es ist unser Direktor. Wir gucken uns überrascht an. Haben
wir irgendwas vergessen?
Wir flüchten vor dem Autolärm in einen Sari/Curidaladen. Außer
uns sind noch etwa 10 Kundinnen im Laden. Die Verkäufer lächeln uns etwas
verwundert aber freundlich an.
Das Ergebnis des Telefonats: Wir sind NICHT am New Busstand.
Wir sind am OLD Busstand. Wir sollen zu einer Function und er kommt uns mit dem
Moped abholen.
Es bleibt zu klären, was machen wir genau?
Wie passen wir zu dritt auf ein Moped?
Des Rätsels Lösung: Zwei Motorräder, eines von unserem
Mentor und eines von unserem Direktor.
Bunt, viel Lärm gespanntes Erwarten: Ganesh kommt vorbei!
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Ganesh, der Gott mit dem Elefantenkopf |
Wir fahren um eine Ecke und sind mitten im Trubel. Viele
Inder stehen am Straßenrand.
Durch die Straße kommt der Festzug.
Tänzer im Tigeroutfit. Ein Mann, der 3 Meter lange Lanzen während
des Tanzes in die Höhe hält. Viele Trommler und Trompeter. Dazu einige
verkleidete, übergroße Figuren die verschiedene Götter darstellen. Wir wundern
uns, wie sie es in dieser Hitze aushalten. Wir finden es ohne Verkleidung schon
sehr warm.
Mitten in all dem Trubel unser persönliches Highlight: Unser
erster indischer Elefant!
Gegen eine Rupie, bekommt man einen Segen mit dem Rüssel.
Ein faszinierender Vorgang. Der Elefant nimmt die Rupie, gibt sie an den
Elefantenführer auf seinem Rücken. Dann streicht er mit einer gekonnten
Bewegung dem Spender über den Kopf und weiter geht’s.
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Segenen will gelernt sein. ;) |
Vivat, Vivat, vivat wenn der Gott naht
Das Beste kommt immer zum Schluss, ganz am Ende des Zuges
erspähen wir Big Ganesh. Eine ca. 3 Meter hohe Figur (Big Ganapati) thront auf
einem Wagen, der von einem Traktor gezogen wird. Es ist der Gott Ganesh. Heute,
am letzten Tag seiner mehrwöchigen Geburtstagsfeier, wird seine Statue im
Wasser versenkt. Vorher allerdings wird der Umzug noch einige Stunden durch
Hassan ziehen und den Gott feiern. Das für uns Kuriose: Jedes Jahr wird eine
neue Ganapati(Statue) aufgestellt.
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Durch die Straßen auf und nieder |
Voller Gegensätze
Der Traktor wir von einem Inder in traditioneller Kleidung,
mit Turban und edlem Gewand gefahren. Im Gegensatz zu seinem Outfit stehen die
moderne und lässige Sonnenbrille und sein einhändiger Fahrstil.
Ebenfalls fällt uns der Kontrast zwischen dem Wagenlenker
und den dahinter herlaufenden Priestern besonders auf. Diese Priester verteilen
einen hinduistischen Segen, in Form eines roten Punktes auf der Stirn.
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Das ist die eine Seite... |
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...und das die andere. |
Reis und Samba für alle!
Wir sind wieder allein. Unser Direktor und Mentor sind
zurück nach Prachodana gefahren.
Uns knurrt der Magen. Wir gehen, um eines der Hotels zum Essen,
zu suchen. Zwei Straßen weiter, finden wir ein Restaurant anderer Art. Man
winkt uns freundlich zu einem Zelt am Straßenrand hin. Wir bekommen einen Pappteller
in die Hand gedrückt und werden ans Ende einer Schlange dirigiert.
Am Anfang angekommen bekommen wir einen Schlag gelben Reis
und eine herzhaften Milchreis mit Granatapfel.
Wir freuen uns über die Gastfreundschaft der Inder, denn an
allen Ständen in dieser Straße, gibt es zur Feier des Tages freie Kost für
alle.
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Robin (noch) an letzter Stelle.. . |
Als Abrundung dieses gelungen Tages, funktioniert der
Rückfahrtbus wieder wie gewöhnlich. Der Ganesh-Umzug ist weitergezogen und
unsere Straße ist wieder frei.
Vielen Dank an unseren Direktor und Mentor, dass wir dieses Fest
spontan miterleben durften!